IOFC: Die Wertschöpfung im Auge behalten

Die Ansprüche an Landwirtinnen und Landwirte sind enorm. Tiergesundheit, Tierwohl und ökologische Nachhaltigkeit stehen mehr denn je im Fokus. Die aktuellen extremen Preissteigerungen auf breiter Front stellen Betriebe zusätzlich vor gigantische wirtschaftliche Herausforderungen. Hier bietet die Rationsberechnung nach der verfeinerten Weender Analyse (CNCPS) ein einzigartiges Potenzial, das Einkommen nach Futterkosten der Herde weiter zu optimieren. So gelingt auch in Hochpreisphasen eine ökonomisch nachhaltige Veredelungsproduktion.

Die teils drastischen Preissteigerungen für wichtige Futtermittel, wie Getreide, Ölsaaten und Proteinschrote, sowie Dünger und Betriebsmittel gehen mittlerweile in ihr zweites Jahr. Die hohe „gefühlte“ Geldentwertung und Energiepreissteigerungen  unterstützen weiterhin diesen Trend. Diese Preisentwicklung ist nicht nur für viele Landwirtinnen und Landwirte, sondern auch  gesellschaftlich gravierend. Wiederkäuer veredeln schließlich die für die Humanernährung ungeeignete Nebenprodukte, wie Kleien, Proteinschrote und Faserträger zu qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln. Doch vielerorts schlummert noch ungenutztes wirtschaftliches Potenzial – die Betrachtung des Einkommens nach Futterkosten, dem sogenannten IOFC (engl.:  Income Over Feed Cost).

 

Vorbereitung: Den IOFC verstehen

 In der Rindermast und Milchproduktion können die Futterkosten mit 50 % und mehr des wirtschaftlichen Ergebnisses zu Buche schlagen (Abb. 1). Hinzu kommen die aktuell hohen Kosten für Nebenkomponenten, Kraft- und Proteinfuttermittel.

Kurzfristige Maßnahmen betrachten üblicherweise nur die Kostenseite. Den monetären Erfolg der Ration lassen dabei noch viele außen vor. Dies ist gefährlich, da üblicherweise neben der Marktleistung des Betriebszweiges auch Faktoren wie Tiergesundheit und -leistung leiden können. Der IOFC andererseits betrachtet, neben der Investition in die Ration, direkt auch deren Marktleistung. Als Goldstandard betrachtet er Kosten und Erlös im Verhältnis. Somit lassen sich direkt Schlüsse auf die Wirtschaftlichkeit der gefütterten Ration ziehen.

 

Schritt 1

Den wahren Wert der Futtermittel kennen

Die Analytik und Rationsberechnung nach CNCPS betrachtet die genauen Abbaubarkeiten der Nährstoffe. Das lässt bei der  Rationsgestaltung eine intelligente Kombination geeigneter Futtermittel zu. Hierbei besteht großes Potenzial, den IOFC bereits mit vorhandenen Futtermitteln positiv zu beeinflussen. Der erste Schritt zum Erfolg liegt daher in der CNCPS-Analyse  der eingesetzten Futtermittel.

 

Sano24_Blog_Beitrag_Wertsch-pfung_IOFC_Abbilung_1 

Schritt 2

Die Ration präzise berechnen

Um die Futtermittel intelligent zu kombinieren ist eine genaue Rationsberechnung nötig. Die Rationsberechnung nach CNCPS  betrachtet das Zusammenspiel von Futteranalytik, der Kenntnis der Verdaulichkeiten und Passagerate der Futtermittel und  ermöglicht so eine präzise Zusammenstellung der Ration. Diese Strategie vermeidet Phasen der Über- bzw. Unterversorgung von Nährstoffen. Unproduktive Ausscheidungen über Milch, Harn und Kot werden so reduziert. Das entlastet die Umwelt, den Stoffwechsel der Tiere und den Geldbeutel.

  

Schritt 3

Futterverwertung und Nährstoffeffizienz verbessern

In einer synchronisierten Ration stehen die Nährstoffe den Pansenmikroben zur Verfügung, wenn diese gebraucht werden. Die effiziente Kombination dieser Nährstoffe ermöglicht eine  bessere Futterverwertung und Nährstoffeffizienz. Daneben spielt das Verständnis der Verdaulichkeiten der Strukturfaser (NDF) eine weitere entscheidende Rolle. Verbesserungen in den Verdaulichkeiten der NDF wirken sich positiv auf das Pansenleben, die Energieversorgung und die Futteraufnahme aus. Die Futterverwertung steigt. Das bedeutet, die Tierleistung pro kg eingesetzter Futtertrockenmasse steigt und somit auch der IOFC (siehe Abbildung 2).

Sano24_Blog_Beitrag_Wertsch-pfung_IOFC_Abbilung_2 

 

Schritt 4

Kontinuierliche Feinjustierung 

Last-but-not-least ermöglicht die IOFC Betrachtung den passgenauen und abgestimmten Einsatz von funktionalen Komponenten, wie geschützten Fetten und Aminosäuren als auch Lebendhefen, um die Futterverwertung und den IOFC weiter zu steigern. Sowohl in Rationen für die Rindermast als auch in der Milchproduktion macht sich die detaillierte Betrachtung des IOFC bezahlt. Abbildung 2 zeigt typische IOFC Leistungsbereiche und das entsprechend mögliche Einkommenspotenzial zu aktuellen Betriebsdaten.

 

FAZIT

Die detaillierte Betrachtung des IOFC mittels der CNCPS Futteranalyse und Rationsberechnung, ermöglicht es Rationen  wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten. Dies eignet sich für Wiederkäuer in allen Lebens- und Leistungsphasen. Es ermöglicht  die Wirtschaftlichkeit der Ration im Voraus aktiv zu erfassen und positiv zu beeinflussen. Tier, Umwelt, Landwirtinnen und Landwirte profitieren gemeinsam von der direkten Verbesserung der Futterverwertung durch einen höheren IOFC, ein höheres Einkommen, sowie der Verbesserung der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit.

 

Gestalten auch Sie Ihre Ration nachhaltig noch wirtschaftlicher  und fragen Sie Ihren Fachberater oder melden Sie sich unter beratung@sano.de.

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