Der Begriff Futtereffizienz beschreibt das Verhältnis von erreichter Milchleistung (Output) zu eingesetztem Futter (Input). Je effizienter die Futtermittel sind, desto mehr Milch kann bei gleichem Futtereinsatz erreicht werden. Über die gesamte Herde sollte die Futtereffizienz bei 1,5 liegen. Das bedeutet pro 1 Kilogramm gefütterter Trockenmasse sollten 1,5 Liter Milch gegeben werden. Doch wann genau ein Futtermittel effizient ist und wann nicht hängt von vielen Faktoren ab. Die Qualität der Futtermittel spielt eine große Rolle, aber auch die Rationsgestaltung, -mischung und das Futtertischmanagement haben Einfluss auf die Futtereffizienz. Nicht zuletzt entscheidet auch der Preis, wann ein Futtermittel zielführend ist. Das Ziel ist eindeutig: Nährstoffverluste vermeiden und das wertvolle Futter bestmöglich nutzen. In diesem Artikel zeigen wir zehn Punkte, wo Sie auf Ihrem Betrieb für mehr Futtereffizienz ansetzen können.
1. Grundfutterqualität
Grundfutter macht den größten Anteil in einer Milchviehration aus. Daher sollte dieses von bester Qualität sein. Das bedeutet in erster Linie, dass Schnittzeitpunkt und korrekte Häcksellänge stimmen müssen, sowie eine stabil und komplett durchsilierte Silage mit einem korrekten Gärsäureverhältnis für die maximale Schmackhaftigkeit. Bei Maissilagen ist außerdem auf die Kornzerkleinerung zu achten. Für maximale Ausnutzung der Stärke sollte das Korn zermahlen sein.
2. Futteralternativen genau abwägen
Auch beim Kraftfutter heißt es genau hinschauen. In der aktuell preislich sehr angespannten Zeit ist das Interesse an günstigeren Energie- und Eiweißalternativen groß. Doch nicht immer lohnt sich das günstigere Futter. Hier heißt es auf die Verfügbarkeiten der Nährstoffe wie Stärke oder Protein zu schauen. Wenn eine günstigere Alternative eine deutlich höhere Einsatzmenge braucht, um die Tiere optimal zu versorgen, kann es auch schnell wieder teurer werden. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Fütterungsexperten.
3.. Futteranalysen und Rationsberechnung
Für den präzisen Einsatz von Futtermitteln muss klar sein, was in den Futtermitteln steckt, was sie liefern und was nicht. Nur so kann eine auf Pansen- und Tiergesundheit abgestimmte Ration entstehen, welche die Futtermittel effizient einsetzt. Das Wissen um Verdaulichkeiten und Abbaugeschwindigkeit der verschiedenen Nährstoffe hilft dabei zusätzlich Sicherheitszuschläge zu reduzieren – und beugt Nährstoffverlusten vor.
4. Pansen füttern
Kühe füttern bedeutet Pansen füttern – das weiß jeder Milchviehhalter. Der „Motor“ der Kuh ist essenziell für die Verdauung und damit auch für die Tiergesundheit, Futteraufnahme und Leistung. Neben der optimal eingestellten Ration unterstützen Lebendhefen die Gesundheit und Leistung des Pansens maßgeblich. Im Sommer helfen effektive Pansenpuffer den Pansen-pH-Wert zu stabilisieren, Futteraufnahmen und Nährstoffverdauung hochzuhalten.
5. Blick aufs Mineralfutter
Gerade wenn klassische Futtermittel durch Alternativen ersetzt wurden, kann ein Blick auf das Mineralfutter sinnvoll sein. Raps liefert z.B. etwa 60% mehr Phosphor als Soja. Wurde die Ration in diese Richtung geändert, kann die P-Versorgung der Tiere bereits ausreichend gedeckt sein. Der Umstieg auf ein Mineralfutter mit weniger oder ohne mineralischen Phosphor könnte sinnvoll sein und gleichzeitig den Stoffwechsel der Tiere sowie die N-&P-Bilanz des Betriebes entlasten. Ziehen Sie vor einer Umstellung jedoch in jedem Fall Ihren Sano Fütterungsexperten zu Rate.
6. Gut durchmischen
Die beste Ration auf dem Papier bringt nichts, wenn sie nicht auch so in die Kuh kommt. Homogene Futterrationen, welche nicht selektierbar sind, führen zu einer optimalen Versorgung von Kuh und Pansenbakterien. Gerade bei präzisen berechneten Rationen ohne große Sicherheitszuschläge ist dieser Punkt von größter Wichtigkeit.
7. Futtertischmanagement
Damit die Tiere die genau berechnete und homogen gemischte Ration auch optimal fressen und umsetzen können sollte auch der Futtertisch stimmen. Ein sauberer Futtertisch, ohne alte Futterreste sowie mit einer glatten Oberfläche wird gewünscht. Die Ablage sollte gleichmäßig über den gesamten Futtertisch erfolgen – das ermöglicht allen Kühen, auch rangniederen, stressfreies Fressen. Selbstverständlich muss das Futter stets gut erreichbar sein – regelmäßiges anschieben steigert maßgeblich die Futteraufnahmen. Außerdem muss immer ausreichend Futter verfüttert werden. Ein Futterrest von etwa 5 % ist normal.
8. Wasserversorgung
Für die Bildung von einem Liter Milch muss eine Kuh etwa 4 Liter Wasser aufnehmen. Ausreichend viele und vor allem saubere Tränken sind daher ein Muss für Tiergesundheit und gute Leistungen. Nur so kann auch eine hohe Milchleistung gewährleistet werden.
9. Rationscontrolling
Der wohl wichtigste Punkt einer erfolgreichen Fütterung von Milchkühen ist das Rationscontrolling. Die regelmäßige Betrachtung von Futteraufnahme, Fressverhalten, Milchinhaltsstoffen und Trockensubstanzveränderungen der Silagen ermöglicht die langfristige optimale Fütterung der Tiere.
10. Expertenwissen nutzen
Wir unterstützen Sie gern in der Beurteilung von Futtermitteln, der Berechnung von Rationen sowie der langfristig optimalen Rationsgestaltung für Ihre Herde. Mit modernster Rationsberechnung unter Berücksichtigung der Verdaulichkeiten, Umweltgegebenheiten und Tierdaten, sowie modernen Auswertungstools für Rationscontrolling gehen wir gemeinsam mit Ihnen den Weg zu einer bestmöglichen Futtereffizienz.
Fragen Sie Ihren Sano Fachberater oder melden Sie sich unter beratung@sano.de oder per Telefon: 08744 5754 104