Bei der Ernte der Maissilage entscheidet sich die Qualität für das gesamte nächste Jahr. Neben Sortenwahl, Erntezeitpunkt und Verdichtung sind die richtige Häcksellänge und Kornzerkleinerung von großer Bedeutung.
Häcksellänge: In der Kürze liegt die Würze
Die optimale Einstellung liegt dabei zwischen 5 und 10 mm theoretischer Häcksellänge. Generell gilt: je trockener das Erntegut, desto kürzer sollte gehäckselt werden. Gerade in trockenen Jahren sollte also genau hingeschaut werden, wie die Trockensubstanz (TS) des Ernteguts ausfällt und die Häcksellänge lieber etwas kürzer als zu lang eingestellt werden. Die Häcksellänge auf die TS abzustimmen hat einen einfachen Grund – die Verdichtung. Zu lang und eher trocken gehäckselte Maissilagen zeigen häufig eine schlechtere Verdichtung. Dadurch kann nach der Öffnung des Silos leichter Sauerstoff in den Silostock eindringen und im Siliergut enthaltene Hefen können sich vermehren, verbrauchen wertvolle Nährstoffe und sorgen für Nacherwärmung. Daher empfehlen wir stets lieber kürzer als zu lang zu häckseln. Die Verdichtung ist einfacher, die Silierung sicherer und die Ration wird schmackhafter. Angst vor zu wenig Faserwirkung der kurzgehäckselten Silage muss man dabei keine haben. Partikel bis zu 4 mm Länge gelten noch als faserwirksam. Außerdem liefern auch andere Futterkomponenten wie Grassilage oder Stroh weitere Faserquellen. Bei der Maissilage ist vor allem wichtig, dass die Tiere so viel Energie wie möglich aus Körnern und Restpflanze nutzen können.
Nacherwärmung von Vornherein vermeiden
Nacherwärmung ist in Maissilagen ein häufiges Problem. Neben einer schlechten Verdichtung spielt noch ein anderer Faktor eine Rolle. Der natürliche Besatz an Hefen und Milchsäurebakterien. Gerade in trockenen und heißen Jahren ist der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien sehr gering, der Besatz an Hefen jedoch erhöht. Die wenigen Milchsäurebakterien können nicht ausreichend Milchsäure produzieren, um den pH-Wert der Silage langfristig zu senken. Darum können sich die Hefen nach der Öffnung mit Hilfe des in den Silostock eindringenden Sauerstoffs leichter vermehren. Der erhöhte Besatz an Hefen beschleunigt diesen Prozess zusätzlich. Darum ist gerade in diesem Fall der Einsatz eines geeigneten Siliermittels wie Labacsil® Stabil oder Labacsil® Duo unbedingt zu empfehlen.
Kornzerkleinerung: Je kleiner, desto besser
Auch die Maiskörner müssen ausreichend zerkleinert sein. Jedes Korn sollte mindestens geviertelt, oder noch kleiner aufbereitet werden. Das ist wichtig, da die Hülle des Maiskorns nahezu unverdaulich ist und die im Korn enthaltene Stärke vor einer Verdauung schützt. Die Zerkleinerung dient also dem Aufschluss der Stärke aus dem Korn. Zusätzlich erhöht sich auch die Stärkeverdaulichkeit während der Silierung. Bei der Kornzerkleinerung gilt also: Je kleiner, desto besser.
Regelmäßige Kontrolle
Sowohl Häcksellänge als auch Kornzerkleinerung sollten am Tag der Ernte regelmäßig kontrolliert werden. Damit kann sichergestellt werden, dass die Einstellungen von Kornaufbereiter und Häcksellänge wirklich zum Erntegut passen. Trockensubstanzgehalte können von Schlag zu Schlag stark variieren und auch Körner können je nach Umweltbedingungen andere Härtegrade aufweisen wodurch eine regelmäßige Anpassung von theoretischer Häcksellänge und Kornaufbereitung notwendig sein kann.
Schüttelbox
Für eine Überprüfung der Häcksellänge ist die Schüttelbox am besten geeignet. Sie zeigt eindeutig und unverfälscht wie lang die gehäckselten Partikel sind. Nehmen Sie von jedem Schlag mindestens eine Probe, um die Häckselqualität zu überprüfen. Je nach Trockensubstanz sollten die Anteile der verschiedenen Längen in folgendem Bereich liegen (siehe Tabelle 1):
Im Silo – Verdichtung, Abdecken, Vorschub
Kommt der Mais beim Silieren dann in den Silo ist auf folgendes zu achten: Verdichtung, Abdecken, Vorschub. Je kürzer gehäckselt wurde, umso besser lässt sich die Silage verdichten. Dies hilft, um der Nacherwärmung nach dem Öffnen des Silos vorzubeugen. Nach dem Einsilieren muss das Silo so schnell wie möglich luftdicht abgedeckt werden. Der Silierprozess dauert dann circa 8 Wochen. Während dieser Zeit sollte das Silo geschlossen bleiben. Wird das Silo geöffnet, ist auf einen ausreichenden Vorschub (mind. 2,5 m) zu achten. Faustzahlen und Wissenswertes zu Verdichtung, Abdecken und Vorschub lesen Sie im Blogbeitrag „Mais ABC – Worauf kommt es bei der Maissilage an“.
Sie haben noch Fragen zur Maisernte, Häcksellänge oder Kornzerkleinerung? Dann melden Sie sich gerne bei Ihrem persönlichen Sano Fachberater.