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Gesunde Euter – Gefahrenstellen erkennen

Gesunde Euter sind die Voraussetzung für hohe Milchleistungen. Der Leistungskiller Mastitis zählt zu den Faktorenerkrankungen im Milchviehstall. Das bedeutet, damit es zum Auftreten der Entzündung kommt, sind mehrere Faktoren beteiligt. 

Was ist Mastitis?

Eine Mastitis ist eine Entzündung des Eutergewebes. Der erhöhte Zellzahlgehalt in der Milch ist ein Zeichen dafür, dass im Körper Entzündungsprozesse bekämpft werden. Von eutergesunden Tieren spricht man bei einem somatischen Zellzahlgehalt < 100.000 Zellen/ml Milch.

Ziel ist es, dass in einer Milchviehherde über 60 % der Tiere < 100.000/ml Zellen aufweisen. Denn eine Euterentzündung ist mit hohen Kosten verbunden. Diese entstehen beispielsweise durch eine reduzierte Milchproduktion, verworfene Milch, Behandlungskosten, etc. Auch irreversible Schäden am Eutergewebe können die Folge sein, was dazu führt, dass die Leistung bzw. das Leistungsniveau dauerhaft herabgesetzt ist.

Grundsätzlich wird das Eindringen von Erregern durch die körpereigene Abwehr sowie die Blut-Euter-Schranke verhindert. Krankmachende Erreger allein reichen deshalb nicht aus, um die Krankheit auszulösen. Faktoren, die die Abwehrmechanismen der Kuh schwächen, begünstigen das Auftreten von Euterentzündungen.

Dazu zählen:

  • Mangelnde Liegeboxen- und Laufganghygiene
  • Futterverschmutzungen (z.B. hoher Rohaschegehalt, Vogelkot, Schimmel)
  • Instabile/Nacherwärmte TMR
  • Fehler in der Melktechnik, ungenügendes Ausmelken, verschmutztes Melkzeug
  • (Hitze-) Stress

Dadurch werden die Mastitiserreger begünstigt sich im Euter festzusetzen und zu vermehren.

   

 Bakterielle Mastitiserreger

In der nachstehenden Übersicht sind die bekanntesten Mastitiserreger zusammengestellt. Es wird zwischen kuh- und umweltassoziierten Erregern unterschieden.

   

Kuhassoziierte Erreger

  • Übertragung von Kuh zu Kuh
  • Übertragung vor allem beim Melken

Umweltassoziierte Erreger

  • Vorkommen auf Einstreu, Laufflächen und Liegeflächen
  • Übertragung vor allem im Stall zwischen den Melkzeiten

Mastitiden können in unterschiedliche Schweregrade unterteilt werden. Die Pathogenität des Keims und die Infektionsabwehr der Kuh bestimmen den Krankheitsverlauf und die Heilungschancen.

   

Verlaufsformen der Mastitis und ihre Merkmale: 

Akut:
(plötzliches Auftreten, oft schwerer Verlauf)

  • Euterviertel ist geschwollen, heiß, gerötet und schmerzhaft
  • Kuh schlägt beim Berühren des Viertels
  • Milchfluss ist gestört bzw. Ausmelken erschwert
  • Hohe Zellzahlen
  • Milch ist sichtbar verändert: Flockig, wässrig, eitrig
  • Funktion des betroffenen Viertels kann nachhaltig beeinträchtigt sein
  • Oft auch hohe Atemfrequenz („Pumpen“), kaum Futteraufnahme, Festliegen
  • Kann tödlich enden (z.B. E. Coli ohne schnelle Behandlung)

   

Klinische Mastitis:
(Erreger abhängig, verändertes Milchsekret)

  • Euterviertel ist geschwollen, heiß, gerötet und schmerzhaft
  • Fressunlust
  • Geringeres Tagesgemelk
  • Milch ist sichtbar verändert: Flockig, wässrig, eitrig

   

Subklinisch:
(kaum äußerliche Symptome, Erreger können sich daher leicht ausbreiten, da die Infektion nicht immer gleich erkannt wird)

  • Betroffenes Euterviertel ist nicht/kaum verändert
  • Gegebenfalls leichte Verhärtung des Viertels
  • Milch ist grobsensorisch nicht verändert
  • Geringeres Tagesgemelk
  • Erhöhte Zellzahl in der Tankmilch bzw. bei einzelnen Tieren (MLP-Bericht)
  • Erregernachweis nicht immer möglich
  • Schalmtest um infiziertes Euterviertel zu identifizieren 

   

Chronische Mastitis:

  • Langfristig erkranktes Euterviertel
  • Kann aus subklinischer oder akuter Mastitis entstehen
  • Heilt spontan aus oder spricht nicht auf die Therapie an
  • Chronisches Euterviertel ist ggf. kleiner als die gesunden Viertel
  • Klinische und akute Entzündungen wechseln sich mit „gesunden“ Phasen ab
  • Milch wechselt immer wieder zwischen Flocken/Fibrin und normaler Konsistenz
  • Zellzahl bei betroffenen Tieren im MLP-Bericht mindestens dreimal in Folge > 700.000

   

Gesunde Euter bringen mehr Milch, weniger Behandlungskosten und weniger Arbeitsaufwand. Wie Sie dem Auftreten von Euterentzündungen konkret vorbeugen können, lesen Sie in unserem 12-Punkte-Plan gegen Euterentzündungen.

Sprechen Sie mit Ihrem Sano Fachberater oder melden Sie sich unter beratung@sano.de um die die Eutergesundheit Ihrer Herde auf einem hohen Niveau zu halten oder zu verbessern.

 

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