Der Sano Maissorten-Check für 2026

Für die Wahl der richtigen Maissorte gibt es viele Auswahlkriterien. Welche die richtige Sorte für Ihren Betrieb ist, entnehmen Sie den Ergebnissen der Sano Silomais-Sortenprüfung 2025.

Mit dem letzten Hänger, der in das Silo fährt, stellt sich schon die Frage nach der Aussaat im nächsten Jahr: Welche Maissorten haben die vorhergesagten Ergebnisse geliefert? Setzt man auch im nächsten Jahr auf diese Sorten oder testet man etwas Neues aus. Hinzu kommen unterschiedliche Standorte und Witterungsbedingungen, die die Entscheidung zusätzlich beeinflussen. Wie in jedem Jahr möchten wir Sie bei der Auswahl der richtigen Silomaissorte für das Anbaujahr 2026 unterstützen.

Unsere Sano Silomais-Sortenprüfung 2025 wurde mit unterschiedlichsten Sorten auf verschiedenen Anbauflächen durchgeführt. Um die Witterung und die verschiedenen Erntetermine zu berücksichtigen, wurden verschiedene Silomaissorten mit unterschiedlichen Reifegruppen getestet. Um Sorten unter unterschiedlichen Witterungs- und Standortbedingungen möglichst realitätsnah beurteilen zu können, sind unsere Testflächen in verschiedenen Regionen Deutschlands sowie im europäischen Ausland und Übersee angelegt.

Eckdaten der Sano Silomais-Sortenprüfung

• > 20 Züchterhäuser
• 165 Silomais-Hybridsorten
• 15 Standorte (Deutschland, europäisches Ausland und Übersee)
• Aussaat: 23.04.2025
• Saatstärke: 8,5 keimfähige Körner je m²
• Ernte: 04.09.2025
• 4-reihige Aussaat, Ernte der zwei Kernreihen, um Randeffekte auszuschließen

Fütterung erfolgreich gestalten - darum ist Silomais so wichtig

Silomais zählt zu den wichtigsten Grundfuttermitteln. Als Energielieferant hat Maissilage einen erheblichen Einfluss auf die erfolgreiche Fütterung von Milchkühen, Mastbullen, Kälbern und Jungrindern und stellt somit ein wichtiges Grundfuttermittel dar. Maissilage ist vor allem reich an Stärke und verdaulicher Faser. Die Anforderungen an die Maissilage unterscheiden sich je nach Betriebsart, Betriebszielen und Region und sollten die Basis jeder Sortenwahl darstellen. Aufgrund der Bedeutung für die Tierernährung prüfen wir bei Sano jedes Jahr aktuelle Maissorten bedeutender Züchter, auch aus der internationalen Perspektive. Anschließend werden die verschiedenen Sorten im eigenen Sano Labor nach CNCPS-Standard analysiert.

Die gesamte Pflanze nutzen

Damit die Maissilage als Futtermittel einen hohen Mehrwert hat, ist es wichtig, dass sie vom Tier bestmöglich genutzt werden kann. Die Qualität und Verdaulichkeit der Futtermittel spielt eine große Rolle, da sie maßgeblich die Tiergesundheit, -fruchtbarkeit und Leistung beeinflussen. Die Maiskörner stellen durch hohe Stärkegehalte ein hochwertiges und hochverdauliches Energiefutter dar. Einen weiteren großen Anteil nimmt die Faserfraktion (NDF) mit etwa 40 – 50 % der Trockensubstanz ein. Das Ziel ist eine hohe Verdaulichkeit dieser Faser, welche als NDF-Verdaulichkeit (dNDF) bei den Sorten angegeben ist.

Herausforderungen 2025

Im zeitigen Frühjahr war es bereits sehr warm, die teilweise schon trockenen Böden erschwerten vielerorts die Startbedingungen für den Mais. Die andauernde Trockenheit im Juni und der ersten Julihälfte hat sich negativ auf die Entwicklung der Maisbestände ausgewirkt. Die reichlichen Niederschläge im Juli brachten Erholung, insgesamt war der Juli für den Maisanbau jedoch zu kühl und zu verregnet. Die Erntebedingungen und die Abreife wurden zwar von der Nässe und den niedrigen Temperaturen im Juli beeinflusst, jedoch weniger stark als im Jahr 2024.

In diesem Jahr zeigte sich erneut, dass ein breiteres Erntezeitfenster von Vorteil ist. Spätere Genetik war aufgrund der bereits erwähnten Witterungsbedingungen eher im Nachteil. Einerseits waren die Pflanzen in vielen Regionen durch die Trockenheit gestresst und andererseits war die geringere Wärmesumme im Sommer für das reduzierte Wachstum verantwortlich, weshalb sich die Ernte tendenziell zeitlich nach hinten verschoben hat. Bedenken Sie, dass bei einer Sortenentscheidung die betriebsindividuellen Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen. Auch eine Kombination von mehreren Sorten ist sinnvoll. Profitieren Sie darum von diesem Know-How und sprechen Sie mit Ihrem Sano Fachberater und Ihrem Sortenberater über Ziele und Anforderungen.

Fokus auf verdaulichen Ertrag setzen

Ein möglichst volles Silo ist vor allem in Zeiten der Futtermittelknappheit immer wichtiger. Doch es zählen nicht nur die vollen Silos, sondern vielmehr der Anteil verdaulicher Nährstoffe, die vom Wiederkäuer veredelt werden können. Eine Futteranalyse nach CNCPS ermöglicht eine präzise und erfolgreiche Gestaltung der Fütterung. Neben der Prüfung der Trockensubstanz, Nähr- und Mineralstoffen werden auch die Abbaubarkeiten der Nährstoffe im Pansen bestimmt. Sie erfahren so exakt, was beim Tier ankommt. Auf wird der Nutzen für das Tier und letztendlich auch für die Wirtschaftlichkeit genau dargestellt. Nach der Ernte werden hierzu innerhalb der Sano Silomais-Sortenprüfung die verschiedenen Sorten im Sano Labor mithilfe der CNCPS-Methode auf ihre inneren Werte untersucht.

Dank gezielter Forschung zur besseren Verdaulichkeit sind Brown-Midrib-Sorten (BMR) aus der Züchtung hervorgegangen. Dabei handelt es sich um eine besonders verdauliche Genetik mit optimierten Futtereigenschaften. Die beiden zugelassenen Brown-Midrib Sorten sind schon seit vielen Jahren Teil unseres vielfältigen Sortenversuchsprogramms. Es handelt sich dabei um die Sorten P 2046-BMR und P 8949-BMR. Das Besondere ist, dass unser Sano-Labor als eines der wenigen Labore in der Lage ist, auch für diese speziellen Sorten eine verlässliche Analyse nach CNCPS zu liefern.

Die optimale Silomais Sorte für Ihren Betrieb

Um die optimale Sorte zu finden, muss im Voraus die Frage nach dem Ziel geklärt werden. Die Anforderungen an die Maissilage unterscheiden sich je nach Betriebsart, Betriebszielen und Region. Maximaler verdaulicher Trockenmasseertrag, hohe Stärkegehalte (= Summe der Nicht-Faser Kohlehydrate (NFC)) oder maximale Verdaulichkeit der Faserfraktion, um nur einige Parameter zu nennen. Je nach Betriebsziel entscheidet sich, welcher Parameter individuell bedeutender ist, oder kombiniert betrachtet werden muss.